Lesestoff

Abenteuer in der Kälte
oder einem wilden Garten

Nie ist Schönheit flüchtiger als im Schnee…

Die Lifestyle-Bücher aus dem Gestalten Verlag haben es mir angetan: Meistens ist schon alleine das Cover so wunderschön, dass ich es mir am liebsten einrahmen und an die Wand hängen möchte. Wochenlang, manchmal sogar jahrelang mache ich die schwergewichtigen Coffee-Table-Books gar nicht auf, sondern lebe von der Verheißung, die sie versprechen. Bei „Endlich Winter!“ wäre es aber jammerschade, wenn das Buch geschlossen bleibt. Denn es ist eine wunderliche und beeindruckende Reise in das Reich des Winters. Ob es die bizarren Schneefotografien von Kilian Schönberger sind, Wunderwelten in Isländischen Gletscherhöhlen, die verrückten Surfer am Polarkreis (ja, richtig gelesen!), surreal schöne Schneestimmungen in Grönland, unbeschwerte Schneeballschlachten oder das sagenumwobene Land des ewigen Eises – der Bildband mit kurzen Texten zeigt Abenteuer in der Kälte und ist das richtige Geschenk für alle, die sich danach sehnen, dass „Endlich Winter!“ ist.

Im Gestalten Verlag um beeindruckende 41,10 Euro

Das Buch ist vergriffen, aber wer schnell ist, erhält es bei Kastner & Öhler in der Grazer Sackstraße oder übers Internet im modernen Antiquariat.

Der Tag, an dem meine Mutter wegging,
war ein Tag wie jeder andere…

Ein Tipp für alle, die mit einem Buch gerne verreisen – in ein exotisches Abenteuer, das in einer kleinen indischen Stadt am Fuße des Himalayas beginnt: „Im Garten meiner Mutter“ von Anuradha Roy. Dort lebt der Junge Myshkin in den 1930er Jahren – in einem Haus samt wildem Garten, in den sich seine Mutter gerne von ihrem Alltag flüchtet. Gayatri wollte Künstlerin werden, wurde aber in eine arrangierte Ehe gedrängt, die sie von Jahr zu Jahr unglücklicher macht. Während sich ihr Mann und sie noch fremder werden als sie es sowieso schon sind, verändert sich die Welt und in Deutschland übernehmen die Nationalsozialisten die Macht. In der kleinen indischen Stadt hingegen sorgt schon die Ankunft von zwei Fremden für Aufsehen: die Tänzerin Beryl de Zoete und der unkonventionelle Maler Walter Spies. Gayatri freundet sich mit ihnen an und setzt sich schließlich mit Walter Spies nach Bali ab. Dort hofft sie, sich als Malerin verwirklichen zu können. So wird Myshkin als der Junge bekannt, dessen Mutter durchgebrannt war. Erst als erwachsener Mann beginnt er zu verstehen, wie die Ereignisse damals zusammenhingen.

Im Garten meiner Mutter. Von Anuradha Roy
Im Luchterhand Verlag um exotische 22,70 Euro

Walter Spies (1895-1942) war ein deutscher Maler und Musiker. Er lebte in den 1930er Jahren auf Bali und baute dort ein kulturelles Zentrum auf, in dem Künstler und Forschungsreisende aus aller Welt zu Gast waren.

Die Bücher „Endlich Winter!” und „Der Garten meiner Mutter”
1× in die Kälte und 1× in die Wärme des Südens: „Endlich Winter!” und „Der Garten meiner Mutter”